Von →Lannion führt uns die kleine Reise weiter nach Roscoff. der verlorene Norden der Bretagne erwartet uns.
Roscoff fühlte sich für mich stets an, wie der "verlorene Sohn" der Bretagne. Deutlich spürbar ist der Einfluß der gegenüber liegenden englischen Inseln, auch wenn ich an dieser Stelle kaum einen "Beleg" für dieses Gefühl benennen kann. Die Fähren nach England legen jedenalls hier ab, ebenso zur Insel Ile de Batz (nebenbei: ein sehr lohnenswerter Ausflug!!).
Irgendwie fast schon nicht mehr Frankreich. Irgendwie aber auch noch nicht England. Kulturell stolz bretonisch, stimmungsmäßig aber schon mit einem Bein auf der anderen Seite des Ärmelkanals. Nebliges Niemandsland. Und doch ganz bretonisch.
Im Zusammenpiel der Länder, dem Kampf der Kontinente, dem Ausdruck seiner vorgelagerten Inseln und im Spiel der Gezeiten, spielt der Ort mit seiner leicht grenzwertigen Verlorenheit und seinem Stolz. Hier bin ich, hier oben. Hier ist Norden! Das rauhe, stolze, verlorene Ausrufezeichen der Tochter des Ozeans: Der Bretagne .
Roscoff zu erreichen ist eine kleine Reise für sich. Das Land verliert sich mit jedem zurückgelegten Kilometer, wird spärlicher, weniger besiedelt, zurückhaltender und doch rauher. Landwirtschaft prägt das Bild. Hier und da ein kleiner Weiler, mit viel Glück passiert der Reisende eine Boulangerie. Ein Schwarm verirrter Möwen. Ein am Horizont kratzener Leuchtturm. Dort jammert eine Ruine dem Reisenden leidvolle Geschichten aus 1001 stürmisch-bretonischen Nacht.
Eine letzte Kurve und plötzlich erscheint die Stadt aus dem Nichts hinter Bäumen.
Wie ein Strohhalm, wie die letzte rettende Insel vor dem Ende des geliebten, bretonischen Horizontes.
Der Ort wirkt charmant und rauh, er zog mich stets an und blieb mir doch immer auch fremd und eigen in seiner katzenhaften Schönheit und seiner schroffen Abgelegenheit.
Ein vergessener, besonderer Stern unter vielen anderen einsamen Sternen der Bretagne.
Roscoff forderte mich stets auf, näher hinzuschauen. Roscoff entlohnte diese Mühe durch bezaubernde Impressionen in sommerlich, sternenklaren und barfüßigen Nächten. Mit dem klaren Rauschen des Meeres, welches den verlorenen Sinnen wieder Halt und Orientierung gibt. Hier bin ich. Hier Norden UND Westen. Hier Roscoff. Hier Bretagne. Alles ist gut.
Ein starkes Kapitel eines unendlichen, bretonischen Märchens. Roscoff!
Entfernung Roscoff zum privat Ferienhaus Maison Dodo 143 km
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Jürgen Breuer
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